Anweisung zur Buchbinderkunst. Teil 1 und 2.
Anweisung zur Buchbinderkunst. Teil 1 und 2.
Anweisung zur Buchbinderkunst, darinnen alle Handarbeiten, die zur Dauer und Zierde eines Buches gereichen, möglichst beschrieben, nebst einem Unterricht Futterale und aus Pappe verschiedene Sachen zu verfertigen, solche zu lacquiren, in Messing und Kupfer zu löthen, die verfertigte Arbeit in Feuer zu versilbern und zu vergolden, mit gehörigen Kupfern, in zwey Theile verfasset. Nachdruck des ersten und zweiten Teils in einer Auflage von 500 Exemplaren. Ursprünglich verlegt bei Joh. Heinsii Erben in Leipzig 1762. Lehrte, Buchatelier, 1996 10 x 17. 9 Bll., 270 S., enthalten sind 5 Kupferstiche. 128 S., 18 Bll. Register für Teil 1 und 2. Enthalten sind 2 Kupferstiche, zahlreiche Vignetten sowie Druckverzierungen. Gefalzte Bogen. Eines der ältesten und seltensten Fachbücher zur Buchbinderei. Eine in sich abgeschlossenen Darstellung der buchbinderischen Handwerkstechniken des 18. Jahrhunderts, vom Kollationieren bis zum Vergolden. Dem unbekannten Verfasser gelingt es seine Anweisungen sehr präzise und systematisch zu formulieren. Die Sprache ist dabei nach über 200 Jahren überraschend gut verständlich. Ob er sich zu den Tücken eines Beschneidehobels äußert oder aber im Kapitel Von Vergolden derer Schnitte darauf hinweist „… das ein Arbeiter sich des Schnupftobacks solange er mit vergoldeten Schnitten zu thun hat, enthalte, indem gar leichte etwas auf denselben fallen kann, welches unter den Vergolden und bey den Polieren garstige Flecken machet“. Immer hat man das Gefühl, daß hier einer etwas beschreibt, das er selbst beherrscht, was gerade bei frühen Fachbüchern nicht immer der Fall ist. Ein überaus lesenswertes und lebendiges Werk, das in eine Zeit am Ende einer Menschheitsepoche führt. Nur 3 Jahre nach Erscheinen der Anweisungen zur Buchbinderkunst, konstruiert der Engländer James Watt die erste brauchbare Dampfmaschine. Der unbekannte Verfasser scheint bereits eine Vorahnung gehabt zu haben „…und denoch ist der Witz und die Erfindungskraft der Menschen unerschöpflich, und wer wird behaupten wollen, daß solche nicht noch höher könnte steigen?“.
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Anweisung 1762. |